Home Blog Muss es diese ganzen Tiercafés wirklich geben? | Schließung des Wiener Corgi-Cafés nach nur einem Monat

Muss es diese ganzen Tiercafés wirklich geben? | Schließung des Wiener Corgi-Cafés nach nur einem Monat

In den letzten Jahren hat ein Trend Einzug gehalten, bei dem Cafés nicht nur Getränke und Snacks bieten, sondern auch die Möglichkeit, mit Tieren zu interagieren. Zunächst waren es vor allem Katzen, die in Deutschland und anderen Ländern in solchen Cafés die Hauptrolle spielten. Bald folgten Hundecafés und in einigen Fällen sogar Cafés mit exotischen Tieren. Doch dieser Trend wirft zunehmend Fragen auf, besonders wenn es um das Wohl der Tiere geht.

Ein Beispiel für diese Problematik ist das Corgi-Café in Wien, das nach nur einem Monat wieder schloss. Zwar lockte das Konzept mit niedlichen Corgis, doch hinter den Kulissen wurden tierschutzrechtliche Bedenken laut.

Das Corgi-Café in Wien: Eine kurze Erfolgsgeschichte mit tierschutzrechtlichen Herausforderungen

Wien ist bekannt für seine innovative Cafékultur, und mit dem Corgi-Café schien es, als hätte die Stadt eine charmante neue Attraktion gewonnen. Das Café, das erst im Dezember 2024 eröffnet wurde, lockte mit niedlichen Corgis als Hauptattraktion zahlreiche Besuchenden an. Doch bereits nach einem Monat wurde bekannt, dass das Café seine Türen wieder schließen musste. Die Gründe dafür werfen nicht nur Fragen zur Wirtschaftlichkeit eines solchen Konzepts auf, sondern beleuchten auch wichtige tierschutzrechtliche Aspekte.

Vier Rezensionen von Google über das Corgi-Café
© Rezensionen über das Corgi-Café in Wien über Google

Warum das Café schließen musste

Nach Angaben der Betreibenden war der organisatorische Aufwand schlicht zu groß. Laut KURIER waren die Corgis bereits nach zwei Wochen nicht mehr im Café anzutreffen. Zu den näheren Gründen hierzu wurde allerdings nichts bekannt. Viele vermuten tierschutzrechtliche Hürden, wie auch in den zahlreichen Rezensionen des Cafés bei Google laut wurde. In einer der Rezensionen wird die Sorge geäußert, dass Werbung mit offensichtlich gestressten Hunden gemacht wurde. Die Kritikerin empfiehlt, Hundesprache zu lernen und sich beraten zu lassen, um zu verstehen, dass das Konzept des Corgi-Cafés möglicherweise nicht im besten Interesse der Tiere war.

Tierschutzrechtliche Bedenken

Wir sehen den tierschutzrechtlichen Aspekt als entscheidendsten Faktor im Betrieb eines solchen  Cafés an. Hunde sind soziale Lebewesen, die Strukturen und Stabilität, Rückzugsorte und ausreichend Ruhe und eine artgerechte Haltung benötigen. In einem Café, in dem ständig neue Menschen ein- und ausgehen und die Tiere oft im Mittelpunkt stehen, ist es schwierig, diese Bedürfnisse zu erfüllen.

Als besonders problematisch kann sich der Stress erweisen, dem die Corgis ausgesetzt waren. Ständige Aufmerksamkeit, viele Streicheleinheiten und potenziell unachtsamer Umgang durch Gäste können für Hunde belastend sein. Solche Bedingungen widersprechen den Grundsätzen des Tierschutzgesetzes, das in Österreich hohe Standards für das Wohlbefinden von Tieren vorschreibt.

Corgi liegt auf dem Boden
© nikom1234

Was können wir daraus lernen?

Für künftige Projekte in dieser Richtung könnte es hilfreich sein, eng mit Tierschutzorganisationen zusammenzuarbeiten und sicherzustellen, dass alle tierschutzrechtlichen Anforderungen erfüllt werden. Dies würde nicht nur das Wohl der Tiere sichern, sondern auch das Vertrauen potenzieller Gäste stärken.

Das Corgi-Café in Wien war ein interessanter Versuch, die Liebe zu Tieren und den Genuss eines Cafés zu kombinieren. Doch die Schließung zeigt, dass solche Konzepte nur dann nachhaltig sind, wenn die Bedürfnisse der Tiere kompromisslos beachtet werden. 

Quelle: kurier.at

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