Die Nachricht, dass Hunde auf dem diesjährigen Ingolstädter Herbstfest nicht willkommen sind, hat wohl bei einigen Hundeeltern für etwas Enttäuschung gesorgt. Als leidenschaftliche Hundeliebhaber wissen wir, wie schwer es sein kann, unseren Vierbeiner mal für einen Tag zu Hause zu lassen, besonders bei Veranstaltungen, die Spaß für die ganze Familie bieten. Doch ist das Verbot wirklich so negativ, wie es auf den ersten Blick scheint? Oder gibt es vielleicht gute Gründe dafür, Hunde nicht zu solchen Events mitzunehmen?
Für die meisten Hundebesitzer:innen ist der Vierbeiner ein fester Bestandteil der Familie, und es kann sich seltsam anfühlen, ihn von gewissen Ereignissen auszuschließen. Ein Ausflug zu einem Freizeitpark oder einem Fest kann eine bereichernde Erfahrung sein, sofern die Umstände passen. Gerade bei entspannteren Outdoor-Veranstaltungen könnte ein Hund problemlos dabei sein.
Hunde, die an viele Menschen und unterschiedliche Umgebungen gewöhnt sind, können durch den Besuch von Veranstaltungen oder Parks wertvolle Erfahrungen sammeln. Sie lernen, sich in neuen, ungewohnten Situationen zu verhalten und werden sozialisiert. Dies kann sich im Alltag positiv auswirken.
In vielen Freizeitparks, vor allem wenn sie in ländlichen Gegenden gelegen sind, gibt es große Grünflächen und weniger Gedränge. Hier könnten Hunde, zumindest in manchen Bereichen, durchaus willkommen sein, vorausgesetzt es gibt geeignete Rückzugsorte und schattige Plätze. Einige Parks bieten sogar spezielle Hundebereiche oder Hundebetreuung an, sodass auch der Hund seinen Spaß hat, während die Familie die Attraktionen genießt.
Veranstaltungen wie Volksfeste oder bspw. Besuche in Freizeitparks sind oft laut, hektisch und voll mit Menschen. Das dichte Gedränge, die lauten Geräusche von Fahrgeschäften, Musik und Menschenmengen können Hunde erheblich stressen. Sie nehmen viele Reize viel intensiver wahr als wir, was schnell zu einer Überforderung führen kann.
Selbst der freundlichste Hund kann in stressigen Situationen unvorhersehbar reagieren. In Menschenmengen besteht die Gefahr, dass Hunde aus Angst oder Unsicherheit schnappen oder auch weglaufen. Auch könnte es durch das Gedränge passieren, dass der Hund selbst verletzt wird, sei es durch unbeabsichtigte Tritte oder durch Kollisionen mit Fahrrädern oder Kinderwagen.
Bei Veranstaltungen, wo es um Essen und Trinken geht, sind oft strenge Hygienevorschriften zu beachten. Insbesondere bei Volksfesten, bei denen es häufig Verkaufsstände mit offenen Lebensmitteln gibt, sind Tiere aus hygienischen Gründen unerwünscht. Auch die Tatsache, dass Hunde sich nun mal lösen müssen, kann in überfüllten Bereichen problematisch werden.
Es gibt keine pauschale Antwort darauf, ob Hunde auf öffentlichen Veranstaltungen oder in Freizeitparks erlaubt sein sollten. Jede Veranstaltung ist unterschiedlich, und nicht jeder Hund reagiert gleich auf stressige Umgebungen. Die Entscheidung, den Hund mitzunehmen oder nicht, sollte immer im Interesse des Tieres getroffen werden. Wenn die Umgebung für den Hund zu stressig ist oder das Risiko besteht, dass er oder andere in Gefahr geraten, ist es besser, ihn zu Hause zu lassen oder alternative Betreuungsmöglichkeiten zu finden.
Eine Lösung für beide Seiten könnte sein, spezielle Zonen für Hunde zu schaffen, in denen sie sich ausruhen und spielen können, ohne den Trubel der Veranstaltung ausgesetzt zu sein. Freizeitparks wie der Europa-Park bieten bereits Hundebetreuungen an, wo der Hund während des Besuchs betreut wird. Solche Modelle könnten auch für Volksfeste oder ähnliche Events übernommen werden.
Ein weiterer Ansatz könnte die klare Kommunikation von Richtlinien sein. Wenn Hunde erlaubt sind, sollte darauf hingewiesen werden, in welchen Bereichen sie sich aufhalten dürfen und welche Maßnahmen Hundehalter beachten sollten (Leinenpflicht, Maulkorb etc.). So kann für alle Beteiligten ein stressfreies Miteinander gewährleistet werden.