In Niedersachsen ereignete sich ein Vorfall, der sowohl schockierte als auch eine Welle der Hilfsbereitschaft auslöste. Ein etwa fünf Monate alter Malteser-Welpe wurde in einem Altkleidercontainer entdeckt – entsorgt und unter mehreren Säcken mit Kleidung begraben. Glücklicherweise konnte der Hund gerettet werden, bevor es zu spät war. Doch die Hintergründe des Falls werfen viele Fragen auf.
Der Vorfall ereignete sich in Sillenstede, einem kleinen Ort im Landkreis Friesland. Über mehrere Tage hinweg hörten Passanten ein leises Fiepen, konnten aber zunächst nicht feststellen, woher die Geräusche kamen. Erst die 16-jährige Schülerin Senay entdeckte nach 3 Tagen schließlich, dass die Geräusche aus einem Altkleidercontainer stammten. Als sie nachsah, fand sie den Welpen unter den Kleidungssäcken – offensichtlich ausgesetzt.
Senay holte mehrere Kleidungsstücke aus dem Container, unter denen der Welpe begraben war und alarmierte umgehend die Feuerwehr. 15 Einsatzkräfte rückten an, um den Hund aus dem Container zu befreien. Mithilfe von Werkzeugen öffneten sie den Container und fanden den geschwächten, aber lebenden Malteser. Das Tier wurde sofort mit Wasser und Futter versorgt.
Der kleine Hund, der weder gechippt noch durch eine Marke gekennzeichnet war, konnte keinem Besitzer/ keiner Besitzerin zugeordnet werden. Es wird vermutet, dass der Welpe möglicherweise ein unerwünschtes Weihnachtsgeschenk war, das auf diese grausame Weise entsorgt wurde. Bislang gibt es keine Hinweise auf den Verantwortlichen. Die Tierrechtsorganisation PETA hat daher eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Informationen ausgesetzt, die zur Aufklärung des Falls führen.
Nach seiner Rettung entschied sich die Familie der 16-jährigen Schülerin, den Hund bei sich aufzunehmen. Der Malteser, der den Namen "Milou" erhielt, bleibt vorerst bei seiner Retterfamilie. Die Gemeinde Sillenstede, vertreten durch den Bürgermeister, unterstützte diese Entscheidung, da sich bisher kein Besitzer/ keine Besitzerin gemeldet hat.
Das Aussetzen eines Tieres ist laut Tierschutzgesetz in Deutschland strafbar. Der Täter/ die Täterin, sollte er/ sie gefunden werden, muss mit einer Geldstrafe oder sogar einer Freiheitsstrafe rechnen. PETA machte darauf aufmerksam, dass es keine Entschuldigung gibt, ein Tier derartig auszusetzen. Wer sein Haustier nicht mehr halten kann, hat immer die Möglichkeit, es in einem Tierheim oder bei einer Tierschutzorganisation abzugeben.
Dieser Fall macht deutlich, wie wichtig es ist, Tiere mit Respekt zu behandeln und die Verantwortung ernst zu nehmen, die mit der Haltung eines Haustiers einhergeht. Ein Hund ist kein kurzfristiges Geschenk oder eine Entscheidung, die leichtfertig rückgängig gemacht werden kann.
Quelle: Svenja Gabriel-Jürgens: Hund in Altkleidercontainer gefunden – Peta setzt Belohnung für Hinweise aus, NWZ Online,