Ein tragischer Vorfall hat die Diskussion um das Wolfsmanagement in Deutschland erneut angefacht. Während einer Nachsuche auf einen verletzten Hirsch wurde ein Jagdhund von einem Wolf getötet. Dieser Vorfall ereignete sich laut dem Landesjagdverband Brandenburg (LJVB) kürzlich und verdeutlicht die Risiken, die der stetig wachsende Wolfsbestand für Wild, Nutztiere und sogar Jagdhunde mit sich bringt.
Die betroffene Jagdterrierhündin Tora war auf der Spur eines verletzten Wildtieres unterwegs, als er plötzlich von einem Wolf attackiert und getötet wurde. Dieser Vorfall hat in der Jägerschaft und darüber hinaus Bestürzung und Sorge ausgelöst. „Es ist ein schwerer Verlust für den betroffenen Hundeführer und gleichzeitig ein Warnsignal für uns alle“, betont ein Sprecher des LJVB. Der Verband sieht darin ein Beispiel für die Herausforderungen, die die unkontrollierte Ausbreitung des Wolfes mit sich bringt.
Angesichts der zunehmenden Konflikte fordert der LJVB Maßnahmen, um die Wolfspopulation besser zu regulieren. Im Detail geht es dem Verband um eine festgelegte Jagdzeit für den Wolf sowie eine Obergrenze, die den Bestand auf einem vertretbaren Niveau halten soll. Nach Ansicht des Verbandes ist dies notwendig, um sowohl den Schutz der Weidetiere als auch die Sicherheit der Jagdhunde bei der Arbeit zu gewährleisten.
Der Landesjagdverband betont, dass eine gesetzlich geregelte Jagdzeit und eine Obergrenze nicht nur der Sicherheit dienen würden, sondern auch dem Erhalt eines ausgewogenen Ökosystems. Der Wolf ist eine streng geschützte Art, aber sein Bestand hat in einigen Regionen ein Maß erreicht, das zu vermehrten Konflikten führt. Durch eine festgelegte Jagdzeit könnte der Wolf reguliert und gezielt in bestimmten Gebieten bejagt werden, um Überpopulationen und daraus resultierende Konflikte zu vermeiden.
Eine Obergrenze für die Wolfspopulation könnte dabei helfen, die Verbreitung der Tiere zu kontrollieren und gleichzeitig den Schutz anderer Tiere – ob wildlebend oder domestiziert – zu gewährleisten. Die Idee dahinter ist es, einen Bestand zu schaffen, der im Einklang mit anderen Wildtieren und den Nutzungsansprüchen der Landwirtschaft steht.
Die Forderungen des LJVB sind nicht neu, jedoch gewinnt das Thema nach Vorfällen wie diesem an Dringlichkeit. Auf politischer Ebene stehen die Forderungen jedoch immer wieder vor rechtlichen Hürden, da der Wolf unter strengem Schutz steht. Dennoch wird die Diskussion um ein nachhaltiges Wolfsmanagement weitergeführt, um langfristig Lösungen zu finden, die sowohl dem Artenschutz als auch den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung gerecht werden.
In vielen Bundesländern wird mittlerweile darüber nachgedacht, wie man den Schutz des Wolfes mit einem verantwortungsvollen Umgang in Einklang bringen kann. Denn das Ziel bleibt, sowohl den Wolf als wichtigen Teil unserer Natur zu erhalten als auch die Interessen der Land- und Forstwirtschaft sowie der Jägerschaft zu berücksichtigen.
Der Tod des Jagdhundes zeigt, wie wichtig ein reguliertes Wolfsmanagement für die Zukunft ist. Der LJVB fordert eine feste Jagdzeit und eine Obergrenze für den Wolf, um Konflikte zu minimieren und die Sicherheit für Mensch und Tier zu gewährleisten. Ob und wann diese Maßnahmen umgesetzt werden, bleibt abzuwarten – klar ist jedoch, dass die Diskussion um den Wolf und seine Rolle in unserer Natur weitergehen wird.
Quelle: PIRSCH: Jagdhund von Wolf getötet und angefressen: Was sind die Konsequenzen?, Kathrin Führes, 22. Oktober 2024.