Malaria und auch Hundemalaria sind Krankheiten, die wir eigentlich nur von südlichen Ländern und aus den Tropen kennen. Doch in den letzten Jahren traten auch in unseren Breiten Fälle von Babesiose auf.
Die durch Blutparasiten ausgelöste Krankheit ist sogar keine Seltenheit mehr. Das kommt daher, dass die Welt näher zusammenrückt. Wir reisen in fremde Länder und schleppen in unserem Reisegepäck häufig Parasiten mit ein, welche Krankheiten übertragen.
Auch dürfen die Vierbeiner vermehrt mit in südliche Gefilde verreisen und stecken sich direkt vor Ort an. Ebenfalls verantwortlich für den Vormarsch der Hundemalaria sind Straßenhunde, die über den Tierschutz zu uns vermittelt werden. Häufig schleppen Vierbeiner aus Thailand oder Spanien, oder woher die Hunde kommen, die Parasiten gleich mit ein.
Wie du deinen Vierbeiner vor dieser Krankheit schützen kannst, wie du die Hundemalaria erkennst und was genau Babesiose überhaupt ist, damit wollen wir uns in diesem Beitrag näher beschäftigen.
Babesiose oder Hundemalaria ist auch unter dem Namen Piroplasmose bekannt. Die Krankheit wird von bestimmten Blutparasiten, den Babesien oder Piroplasmen übertragen. Es handelt sich hier um eine Infektionskrankheit. Zecken sind meist die Wirte dieser Blutparasiten und somit auch die Überträger. Aber auch Sandflöhe und mehr können diese Blutparasiten übertragen.
Die Blutparasiten zerstören die roten Blutkörperchen deines Hundes, was zu einer Anämie, also einer Blutarmut führt. Wird die Erkrankung nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, so kann Hundemalaria sogar zum Tod führen.
Meist können die Parasiten auch nicht mehr vollständig aus dem Organismus entfernt werden. Das bedeutet, der Hund leidet an einer chronischen Babesiose. Er muss fortan immer unter Behandlung stehen. Der Vierbeiner benötigt im schlimmsten Fall permanent Medikamente und eine spezielle Ernährung.
In südlichen Ländern gibt es verschiedene Zecken, die Hundemalaria übertragen. Dabei kommt es zu verschiedenen Varianten dieser Krankheit, die auch unterschiedlich stark ausgeprägt sind und einen mehr oder weniger schweren Verlauf haben. In unseren breiten sind die braune Hundezecke und die Auwaldzecke die Parasiten, von welchem die Babesiose übertragen werden kann.
Die Ansteckung mit Hundemalaria geht relativ schnell und einfach. Dein Vierbeiner muss nur von einer Zecke gebissen werden, die mit den Parasiten infiziert ist. Auch wenn du sagst, dass dein Hund kaum Zecken hat oder nur einmal im Jahr von einer gebissen wird, dann kann dies durchaus ausreichend sein. Bereits ein Biss kann der Auslöser von Hundemalaria sein.
Diese Blutparasiten befallen die roten Blutkörperchen. Diese werden dadurch vernichtet und es kommt zur Blutarmut.
Direkt nach dem Zeckenbefall sind keine Symptome zu erkennen. Daher bleibt die Krankheit auch bis zum akuten Ausbruch meist unentdeckt. Wurde der Hund mit den Babesien infiziert, so treten nach einer bis drei Wochen starke Symptome auf.
Der Vierbeiner wird plötzlich teilnahmslos und bekommt hohes Fieber. Zudem will der Hund nicht mehr fressen und trinken und nimmt rasch ab. Es kann auch zu Durchfall kommen. Der Urin ist dunkel gefärbt und manche Hunde bluten auch an den Schleimhäuten und aus der Haut. Zudem kann es zu Wassereinlagerungen kommen.
Der Vierbeiner bekommt Gelbsucht und leidet unter Anämie. Diese erkennst du gut an den blassen Schleimhäuten. Zieh ihm die Lefzen hoch und kontrolliere diese. Sie sollten immer schön rosig sein. Sind sie blass, weiß oder gelblich verfärbt, kann das ein Indiz für eine Blutarmut sein.
Es kann sich auch die Netzhaut an den Augen ablösen, oder eine Entzündung der Hornhaut oder der Iris auftreten.
Solltest du Hundemalaria bei deinem Vierbeiner vermuten, so muss der schnellste Weg zum Tierarzt führen. Bei dieser Krankheit kann jede Stunde zählen und je eher mit einer Behandlung begonnen wird, um so besser sind die Chancen auf eine Heilung.
Sprich deinen Tierarzt auch sofort auf deine Vermutung an. So kann er dahingehend gleich den richtigen Bluttest machen. Mittels eines mikroskopischen Tests, eines PCR Tests oder eines Antikörpertests können die Parasiten im Blut nachgewiesen werden.
Die Parasiten werden mittels einer Parasitenkur bekämpft und auch werden Antibiotika gegeben und gespritzt. Auch kann der Vierbeiner Infusionen bekommen. Es kommt darauf an, wie weit die roten Blutkörperchen bereits zerstört sind. In vielen Fällen ist eine sofortige Bluttransfusion unumgänglich. Schlagen die Medikamente an, muss diese eventuell nicht durchgeführt werden.
In südlichen Ländern und auch in Asien werden die Hunde bereits seit einiger Zeit gegen Hundemalaria geimpft. Falls du vorhast, mit deinem Vierbeiner in ein gefährdetes Land zu reisen, solltest du ebenfalls eine Impfung in Betracht ziehen. Erkundige dich jedoch bei deinem Tierarzt, wie lange im Vorfeld die Impfung gegeben werden muss, damit der volle Impfschutz besteht.
Eine Impfung schützt nicht vor allen, aber vor vielen Babesien. Die Impfung hilft auch dabei, dass sich eine eventuelle Erkrankung nicht mit zu starken Symptomen auswirkt.
Eine weitere Prophylaxe ist natürlich ein ordentlicher Schutz vor Zecken und anderen Parasiten. Ob Spot Ons, Halsbänder oder auch Tabletten, es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, die dir hier angeboten werden. Auch gibt es natürliche Repellent. Dies sind Sprays oder Puder, die ebenfalls gegen Zecken und anderen Parasiten wirken sollen.
Tabletten, bei welchem die Zecken erst nach einem Biss absterben, könnten weniger wirksam sein, da diese bereits mit dem ersten Biss die Blutparasiten übertragen könnten. Auch Kokosöl und Bernsteinketten werden immer wieder als Zeckenschutz angeboten. Bei manchen Hunden mag dies auch gut wirken, ist jedoch kein zuverlässiger Schutz gegen Zeckenbisse und Hundemalaria.
Achte jedoch auch bei der Fellpflege auf Zecken und suche deinen Vierbeiner nach jedem Spazieren im Wald und auf der Wiese nach Zecken ab. Je schneller du diese entfernst, um so besser. Perfekt wäre natürlich, wenn du die Zecken erwischst, bevor sie sich noch festsaugen konnten.
Du solltest dir auch immer gut überlegen, ob du deinen ungeimpften Hund mit auf Reisen in südliche Länder oder nach Asien nimmst. Gerade im Mittelmeerraum ist die Hundemalaria ebenfalls bereits weit verbreitet. Sprich mit deinem Tierarzt und lass dich beraten.