Home Blog Hundehaufen gegen Bares? Warum Berlin-Lichtenberg jetzt auf Belohnung statt Bußgeld setzt

Hundehaufen gegen Bares? Warum Berlin-Lichtenberg jetzt auf Belohnung statt Bußgeld setzt

Hundehaufen auf Gehwegen, in Parks oder auf Spielplätzen – fast jede:r kennt das Ärgernis. In Berlin-Lichtenberg geht man jetzt mit einem ungewöhnlichen Vorschlag neue Wege:
Wer Hundekot aufhebt – egal ob vom eigenen oder einem fremden Hund – soll dafür Geld bekommen.

Der Antrag der CDU-Fraktion sorgt bundesweit für Gesprächsstoff. Aber kann man das Problem wirklich mit Cent-Beträgen in den Griff bekommen?

10 Cent für den eigenen Hund, 50 Cent für fremde Haufen

Laut Antrag sollen künftig 10 Cent gezahlt werden, wenn man den Haufen seines eigenen Hundes korrekt entsorgt – und sogar 50 Cent, wenn man den Kot fremder Hunde aufhebt.
Die Idee dahinter: Wer sich um Sauberkeit bemüht, soll belohnt statt kontrolliert oder bestraft werden. Das Ganze könnte über eine App laufen – mit Fotobeweis (Hundehaufen, gereinigte Fläche, Beutel in der Nähe eines Mülleimers)und Auszahlung über ein Bonussystem.

Finanziert werden soll das Modell über sogenannte Ordnungsamtsgelder – also das Geld, das für Sauberkeitsmaßnahmen sowieso eingeplant ist.

Kotbeutel und Handgrafik mit Geld
© PamWalker68

Hundekot in Städten: Ein unterschätztes Problem?

Zugegeben, Hundehaufen sind nicht gerade das Lieblingsthema der Stadtpolitik – aber sie sind ein Dauerbrenner.
Nicht, weil Hundehalter:innen grundsätzlich nachlässig wären – im Gegenteil, viele unserer Hundeeltern gehen mit gutem Beispiel voran.
Aber es gibt eben auch die berühmten „schwarzen Schafe“ – Menschen, die Haufen liegen lassen, sei es aus Bequemlichkeit, Unachtsamkeit oder Egoismus.

Was dabei oft vergessen wird:

  • Hundekot ist unhygienisch und kann potenziell gesundheitsgefährdend sein (Stichwort Giardien) – besonders für Kinder, immungeschwächte Menschen oder andere Tiere.
  • Er verschmutzt öffentliche Flächen und Grünanlagen.
  • Er sorgt für Frust bei anderen Stadtbewohner:innen – und damit für eine zunehmende Polarisierung zwischen Hundehalter:innen und Nicht-Hundehalter:innen.

Der Lichtenberger Antrag: Belohnung statt Bestrafung

Mit dem Antrag will die CDU ein Zeichen setzen: Für ein positives Miteinander, mehr Eigenverantwortung – und vor allem saubere Straßen.
Das Konzept könnte so funktionieren:

  • Nutzer:innen registrieren sich per App.
  • Beim Aufsammeln eines Haufens werden Fotos gemacht.
  • Nach Prüfung wird der Betrag gutgeschrieben.
  • Die Auszahlung erfolgt ab einer bestimmten Summe oder über Gutscheine.

Klingt erstmal nach Aufwand – aber auch nach einem modernen, digitalen Ansatz, bei dem Engagement belohnt wird.

Unser Fazit: Gute Idee mit Potenzial – wenn sie klug umgesetzt wird

Die Vorstellung, für einen Hundehaufen bezahlt zu werden, wirkt erstmal schräg. Aber dahinter steckt eine ernsthafte Idee: Sauberkeit durch Gemeinschaft. Wenn die Umsetzung funktioniert – technisch, organisatorisch und ethisch – könnte daraus tatsächlich ein Modell mit Vorbildfunktion werden.

Quellen: Berliner Zeitung: Neue Idee in Lichtenberg: 50 Cent Belohnung für das Aufsammeln von Hundehaufen? 20.03.2025., Bezirksverordnetenversammlung: Drucksache - DS/1562/IX  

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