Am 22. September 2024 verwandelt sich die historische Stadt Regensburg in ein Paradies für Dackelliebhaber:innen. Das Dackelmuseum, unter der Leitung von Seppi Küblbeck, Moritz Hickl und Oliver Storz, organisiert eine Dackelparade, die Hunderte von Dackeln aus aller Welt und Tausende von Schaulustigen anziehen soll. Doch hinter diesem scheinbar fröhlichen Event verbergen sich auch kritische Fragen zur Notwendigkeit und den Auswirkungen einer solchen Veranstaltung.
Die Organisatoren betonen die kulturelle Bedeutung der Dackelzucht für Bayern und ganz Deutschland und hoffen, durch die Parade auf diese Tradition aufmerksam zu machen. Ziel ist es, die Dackelzucht als immaterielles Kulturerbe der UNESCO anerkennen zu lassen, und um unter anderem die Einfuhr von Tieren, die nicht den deutschen Standards entsprechen, zu verhindern. Dieses Vorhaben ist jedoch nicht unumstritten. Kritiker:innen fragen, ob es wirklich notwendig ist, eine solch aufwendige Veranstaltung zu organisieren, um auf ein Thema aufmerksam zu machen, das in erster Linie Zuchtvereine und spezialisierte Hundeliebhaber:innen betrifft.
Ein weiterer Anlass für die Parade ist die geplante Novelle des Tierschutzgesetzes, die möglicherweise strengere Vorschriften für die Hundezucht einführen könnte. Die Diskussionen um diese Gesetzesänderungen sind hitzig. Befürwortende argumentieren, dass strengere Regeln notwendig sind, um das Wohl der Tiere zu gewährleisten und Missstände in der Zucht zu verhindern. Gegenstimmen hingegen, darunter viele Zuchtvereine, sehen in den geplanten Änderungen eine Bedrohung für traditionelle Zuchtpraktiken und fürchten wirtschaftliche Einbußen.
Die Tierschutznovelle insbesondere Zuchtbedingungen verbessern und gesundheitliche Probleme, die durch Überzüchtung entstehen, minimieren. Doch gerade in der Dackelzucht, wo bestimmte körperliche Merkmale stark betont werden, könnte dies zu Konflikten führen.
Während die Organisatoren der Parade die Veranstaltung als festliches und fröhliches Ereignis darstellen, sollte der Stressfaktor für die teilnehmenden Hunde nicht unterschätzt werden. Hunderte von Hunden und Menschen auf engem Raum, laute Musik, und die lange Dauer der Parade können für die Tiere mehr als belastend sein. Experten warnen davor, dass solche Großveranstaltungen für die sensiblen Tiere erhebliche Stressmomente bedeuten können. Es ist wichtig, dass die Besitzer:innen die Bedürfnisse ihrer Tiere im Blick behalten und notfalls Maßnahmen ergreifen, um Stress zu minimieren.
Die Regensburger Dackel-Parade wirft einige kritische Fragen auf. Während sie sicherlich ein Highlight für Dackelfreunde ist und auf die kulturelle Bedeutung der Dackelzucht hinweisen möchte, dürfen die potenziellen negativen Auswirkungen auf die Tiere nicht außer Acht gelassen werden. Zudem bleibt abzuwarten, wie die geplante Tierschutznovelle die Zuchtbedingungen in Deutschland langfristig beeinflussen wird. Es ist wichtig, dass solche Veranstaltungen nicht nur dem menschlichen Vergnügen dienen, sondern auch das Wohl der Tiere berücksichtigen.
Quelle: idowa: Macher des Regensburger Dackelmuseums planen Hundeparade, 28.07.2024