Wenn du dich dazu entschlossen hast, einen Hund bei dir aufzunehmen, wirst du garantiert auch überlegen, ob es ein Rüde oder eine Hündin sein soll. Beim ersten Welpen spielt es für dich vielleicht keine so große Rolle. Du besuchst den Züchter, ein Tierheim oder informierst dich auf Vermittlungsseiten für eine Auslandsadoption und fühlst dich von einem bestimmten Vierbeiner angezogen, egal ob es ein Rüde oder eine Hündin ist.
Vielleicht hast du jedoch von vorne herein deine Präferenzen. Es ist auch tatsächlich so, dass es Unterschiede gibt zwischen Rüden und Hündinnen. Klar, die einen sind männlich und die anderen weiblich. Aber auch charakterlich, in der Pflege und auch oft in der Größe machen sich die Unterschiede bemerkbar.
Was genau die Unterschiede zwischen Hündinnen und Rüden sind, wollen wir in diesem Beitrag beleuchten. Vielleicht hilft dir unser Vergleich dabei, dass du dich besser für das eine oder das andere Geschlecht entscheiden kannst und damit glücklich bist. Viele Aussagen sind hier tatsächlich pauschalisiert. Eine strikte Unterscheidung der Charaktereigenschaften der Geschlechter ist schier unmöglich. Allerdings zeigen wir hier das durchschnittliche Bild.
Diese Unterschiede sind generell und treffen nicht zu 100 Prozent auf alle Hunde zu. Durchschnittlich ist es aber so, dass diese Beschreibung der Geschlechter stimmt.
Bereits optisch lassen sich in den meisten Fällen auffällige Unterschiede zwischen Hündinnen und Rüden erkennen. Die männlichen Vertreter ihrer Rasse sind meist schwerer, größer und auch breiter gebaut.
Rüden zeigen meist auch gerne ihre Männlichkeit. Sie markieren ihr Revier und machen eventuellen Rivalen klar, dass sich hier ihr Territorium befindet. Hündinnen sind meist ruhiger, liebevoller und gelten in der Regel auch als verschmuster. Das soll jedoch nicht heißen, dass Rüden nicht ebenfalls absolute Kuschelmonster sein können.
In der Pubertät sind Rüden meist etwas schwerer zu handeln. Sie werden intensiver von den Hormonen gesteuert und vergessen gerne das eben erlernte. Zudem scheint es, als würden sie während der Pubertät auch massive Probleme mit ihren Ohren haben. Sie hören in dieser Zeit einfach nicht oder schlecht. Vor allem, wenn läufige Hündinnen in der Umgebung sind.
Ein Grund, warum sich viele gegen eine Hündin entscheiden, ist die Läufigkeit. Durchschnittlich zwei Mal pro Jahr wird eine Hündin läufig. Das ist natürlich mit den Blutungen verbunden. Obwohl sich viele Vierbeiner äußerst sauber halten, so musst du während dieser Zeit mit Flecken auf der Couch, im Hundebett oder in deinem Bett rechnen.
Es lässt sich aber alles waschen und es gibt auch spezielle Läufigkeits-Höschen, mit welchen Flecken verhindert werden kann. Auch eine Kastration kann hier Abhilfe schaffen. Diese ist vor allem ratsam, wenn deine Hündin nach der Läufigkeit immer scheinträchtig ist und stark darunter leidet. Auch können manche Hündinnen während der Läufigkeit starke Verhaltensänderungen an den Tag legen.
Rüden aber sind an jedem Tag im Jahr von ihren Hormonen gesteuert und tendenziell sehr an Hündinnen interessiert. Auch hier kann eine Kastration oder ein Hormonchip für Abhilfe sorgen, das bitte aber nur, wenn es tatsächlich medizinisch notwendig ist bzw. dein Hund unfassbar gestresst ist.
Besonders wenn du dich für eine große Hunderasse interessierst, können die wenigen Kilogramm und Zentimeter zwischen Rüde und Hündin den entscheidenden Punkt ausmachen. Ist es dir lieber, ein etwas kleineres und zarteres Tier zu haben, dann wählst du besser eine Hündin. Liebst du aber größere und gern auch schwerere Hunde, dann ist der Rüde die richtige Wahl.
Du musst dir überlegen, ob du besser mit der Läufigkeit und den verbundenen Nebensächlichkeiten zurecht kommst, oder ob du mit einem eventuellen Mackergehabe eines Rüden besser klar kommst.
Ansonst solltest du beim Kennenlernen deines zukünftigen Lieblings einfach dein Herz sprechen lassen. Wenn du einen ruhigen Hund willst, sprich mit den verantwortlichen Menschen. Diese kennen die Tiere, die sie vermitteln, meist am besten und oft kann es sein, dass sogar ein Rüde der sanftere im ganzen Wurf ist.
Natürlich kannst du Hündinnen und Rüden zusammen halten. Du bist jedoch dafür verantwortlich, dass es nicht zu unerwünschten Deckungen kommt. Auch solltest du darauf achten, dass deine Vierbeiner während der Läufigkeit nicht zu sehr leiden.
Viele Rüden heulen und jammern, wenn sich eine verführerisch duftende, läufige Hündin in der Nähe befindet. Sie finden keine Ruhe, liegen ständig auf der Lauer und warten nur auf den Moment, die Hündin decken zu können. Wenn du mehrere Rüden und eine läufige Hündin hast, dann kann es in dieser Phase auch zu Kämpfen kommen. Das ist nur natürlich, denn jeder Rüde will sich fortpflanzen. Da macht es auch keinen Unterschied, ob sich diese zwei Rüden ansonst innig lieben.
Bei der Weitergabe der Gene hört bei den Rüden die Freundschaft meist auf. Es kann nötig sein, dass du bei einer gemischten Hundehaltung die Vierbeiner während der Läufigkeit räumlich trennen musst. Auch können gemischte Rudel während der Läufigkeit oft nicht alleine gelassen werden. Ansonst musst du deine Hündinnen kastrieren lassen. Dann werden sie nicht mehr läufig. Denk aber daran, dass auch kastrierte Rüden ihren Sexualtrieb nicht zwingend komplett ablegen. Zudem ist eine Kastration für beide Geschlechter kein simples Unterfangen. Es sollte gut überlegt und dringend mit deinem Tierarzt/ deiner Tierärztin besprochen werden.