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Die 21. Rostocker Rassehunde-Ausstellung: Eine Veranstaltung mit Vorbehalten?

Die 21. Rassehunde-Ausstellung in Rostock - ein „Mekka“ für Hundefans?

Am 12. und 13. Oktober 2024 findet die 21. Rassehundeausstellung in der HanseMesse Rostock statt. Die Messe gilt als Highlight für Hundefans und Züchtende, bei der zahlreiche Hunderassen präsentiert und von Fachleuten begutachtet werden. Besuchende erwartet ein breites Rassenspektrum, informative Stände und die Möglichkeit, mit Züchtenden ins Gespräch zu kommen.

Zur diesjährigen Rassehundeausstellung im Landesmessezentrum Rostock werden 1.837 Rassehunde aus 18 Ländern erwartet. Die Hunde stellen sich dem Wettbewerb um den begehrten Titel „Best in Show“. Dabei werden sie von erfahrenen Richterinnen und Richtern genauestens beurteilt. Für die Besuchenden bietet die Ausstellung eine Vielzahl von Aktivitäten und ein abwechslungsreiches Programm.

Neben der Hundeausstellung können die Besuchenden an über 70 Ständen ein breites Angebot an Produkten und Dienstleistungen entdecken. Leckerlis über schicke Accessoires bis hin zu Spielzeug und kuscheligen Hundebetten werden angeboten.

Bereits um 9 Uhr öffnet die Hansemesse ihre Pforten und bis 17 Uhr können die Besuchenden das abwechslungsreiche Programm genießen. Dazu gehören unter anderem eine Hundemodenschau, eine Comedy Dog Show und eine Filmhundeshow. Letztere gibt spannende Einblicke in die Ausbildung von Filmhunden. Außerdem wird ein Casting veranstaltet, bei dem neue vierbeinige Talente für die Filmbranche gesucht werden.

Die Messe im Überblick:

  • Über 70 Aussteller mit attraktiven Angeboten zu Messepreisen
  • 400 m² Showarena mit Vorführungen
  • 1.837 Hunde aus mehr als 250 Rassen
  • 18 Rassehunde-Bewertungsringe
  • Fachberatung durch Vereine zu Hundehaltung, Pflege und rassespezifischen Besonderheiten
  • Regionale Anbieter von Dienstleistungen rund um den Hund

Doch nicht alles an diesem Event wird positiv wahrgenommen. Während viele Menschen die Ausstellung als Gelegenheit sehen, verschiedene Hunderassen kennenzulernen und zu bewundern, stellt die Veranstaltung auch die Zuchtpraktiken und den Fokus auf reinrassige Hunde in den Mittelpunkt. Hier beginnt die Kritik von Tierschutzorganisationen wie PETA, die auf die ethischen Fragestellungen solcher Messen aufmerksam machen.

Dackel
© JoanBudai

Kritik von PETA: „Rassenwahn bei Hunden“

PETA erhebt bereits im letzten Jahr in einer offiziellen Stellungnahme deutliche Kritik an Veranstaltungen wie der Rassehunde-Ausstellung in Rostock. Die Organisation vergleicht die selektive Zucht von Hunden mit einem „Rassenwahn“, der bei Menschen längst als inakzeptabel erkannt wurde, jedoch bei Tieren weiterhin praktiziert wird. Laut PETA werden auf diesen Messen Hunde nach äußeren Merkmalen und oft auf Kosten ihrer Gesundheit gezüchtet und bewertet. Hunde, die nicht den gewünschten Standards entsprechen, werden in der Zucht ausgeschlossen oder als „weniger wertvoll“ betrachtet.

Besonders bedenklich sei laut PETA, dass viele Rassehunde an genetischen Erkrankungen leiden, die durch jahrzehntelange Inzucht und gezielte Zucht von Merkmalen wie flachen Nasen oder kurzen Beinen begünstigt wurden. Diese gesundheitlichen Probleme führen oft zu einem leidvollen Leben der Hunde, während auf Messen wie in Rostock weiterhin die „Schönheit“ der Tiere im Vordergrund steht.

Der Spagat zwischen Tradition und Tierschutz

Die Rassehundeausstellung in Rostock ist zweifellos eine Traditionsveranstaltung, die viele Hundefans anzieht. Doch in einer Zeit, in der der Tierschutz immer mehr an Bedeutung gewinnt, dürfen auch die Schattenseiten solcher Veranstaltungen nicht außer Acht gelassen werden. Die Förderung der Zucht von Rassehunden, bei der ästhetische Kriterien oft wichtiger sind als die Gesundheit der Tiere, wird zunehmend kritisch gesehen. Es stellt sich daher die Frage, ob Veranstaltungen wie die Rassehundeausstellung noch zeitgemäß sind.

Stress für die Hunde: Eine oft übersehene Belastung

Auch wenn die Ausstellung einen Höhepunkt darstellt, darf nicht vergessen werden, dass solche Veranstaltungen für die Hunde selbst mit Stress verbunden sein können. Sowohl die Ausstellerhunde, die im Wettbewerb stehen, als auch die Besucherhunde, die ihre Besitzerinnen und Besitzer begleiten, sind potenziell erhöhten Stresssituationen ausgesetzt.

Für die Hunde bedeutet die Teilnahme häufig eine laute Geräuschkulisse, eine ungewohnte Umgebung und den ständigen Kontakt mit fremden Menschen und Hunden. Diese Reizüberflutung kann vor allem bei sensibleren Hunden zu Nervosität bis hin zur Überforderung führen.

Auch wenn es erlaubt ist, den eigenen Hund mitzubringen, sollte man immer daran denken, dass die Anwesenheit von Hunderten anderer Hunde und die Menschenmenge für manche Tiere sehr stressig sein kann. Laute Geräusche, fremde Gerüche und die Enge können bei manchen Hunden zu Angst und Anspannung führen. Verantwortungsvolle Hundemenschen sollten daher genau überlegen, ob sie ihren Vierbeiner zu solch einer Veranstaltung mitnehmen.

Letztendlich sollte das Wohl des Hundes bei einer solchen Veranstaltung immer an erster Stelle stehen, unabhängig davon, ob er an Wettbewerben teilnimmt oder nur als Begleiter dabei ist.

Während sich viele Besuchende auf das Ereignis freuen, bleibt es wichtig, auch die kritischen Stimmen zu hören und über die ethischen Implikationen solcher Ausstellungen nachzudenken. Denn letztlich sollte das Wohl der Tiere immer an erster Stelle stehen.

Quellen: PETA Deutschland e.V.: „Rassenwahn“ in Rostock: PETA übt scharfe Kritik an „RasseHunde“-Messe, 28. September 2023; inRostock.de: Veranstaltungsseite RasseHunde Internationale Ausstellung Rostock

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