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Diabetes Hund: Symptome frühzeitig erkennen und erfolgreich behandeln

Hat mein Hund Diabetes? Wenn dein geliebter Vierbeiner Gewicht verliert, obwohl er nicht weniger frisst oder sogar mehr, kann das in Kombination mit verstärktem Durst und vermehrtem Wasserlassen ein Anzeichen dafür sein, dass er zuckerkrank ist. Diabetes ist eine der häufigsten Hormonerkrankungen bei Hunden. Was viele nicht wissen: Diabetes ist gut behandelbar und mit den richtigen Maßnahmen kann dein Liebling weiter eine hohe Lebensqualität haben! Das Hauptziel der Therapie sollte sein, den Beschwerden der Krankheit entgegenzuwirken. Voraussetzung hierfür ist, dass die Blutzuckerwerte deines Hundes richtig eingestellt sind. Damit kannst du die Symptome bei deinem Tier reduzieren.

Moderne Therapiemöglichkeiten können bereits nach einigen Wochen zu einer Verbesserung der Krankheitssymptome beitragen. Länger wirksame Insuline ermöglichen dabei seltenere Insulininjektionen – eine große Erleichterung für dich und deinen besten Freund! Dr. Christina Rüttinger aus dem tiermedizinischen Expertenteam von Boehringer Ingelheim Vetmedica hat Tipps zu Diagnose und Behandlung von Diabetes bei deinem Hund.

Nur noch einen Piks pro Tag: Vereinfachte Diabetes-Behandlung bei Hunden

Möglichst frühzeitig mit der Gabe von Insulin zu beginnen, ist eine wichtige Basis, um die Symptome des Diabetes zu reduzieren. Für viele Besitzer und Besitzerinnen von Hunden mit Diabetes stellt es allerdings eine echte Herausforderung dar, ihrem Partner mit der kalten Schnauze regelmäßig Insulin spritzen zu müssen, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Länger wirksame Insuline können die Behandlung erleichtern: Aktuelle Studien zeigen, dass es je nach Insulin inzwischen möglich ist, die üblichen zwei Spritzen pro Tag bei den meisten Hunden auf eine Injektion zu reduzieren. Denn eine langsamere Abgabe des Insulins sorgt für eine längere Wirkdauer. „Wir wissen, welche Überwindung es kostet, seinem Tier Insulin zu spritzen. Daher freuen wir uns sehr, dass moderne Therapieansätze mit einem Piks pro Tag auskommen können“, erläutert Tierärztin Dr. Christina Rüttinger.

Mit einem länger wirksamen Insulin ist es in vielen Fällen möglich, das Monitoring anhand der klinischen Symptome durchzuführen.

Diabetes Hund – Definition und Ursachen

Bis zu 1,3% aller Hunde erkranken in ihrem Leben an der Zuckerkrankheit, meist am sogenannten Typ-1-Diabetes. Bei Hunden tritt Diabetes vor allem in der zweiten Lebenshälfte auf. Die Ursache dafür ist in vielen Fällen eine genetisch bedingte Autoimmunerkrankung. Aber auch Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, Krebs oder hormonelle Störungen können Auslöser sein.

Was passiert bei der sogenannten “Zuckerkrankheit” im Körper deines Tieres? Beim Typ-1-Diabetes kommt es zu einer reduzierten Bildung und Ausschüttung von Insulin – das gilt sowohl beim Hund als auch beim Menschen. Damit der Körper Leistung erbringen kann, braucht er Energie, die ihm durch Zucker (Glukose) zugeführt wird. Mit der Nahrung aufgenommener Zucker wird über das Blut in die Körperzellen transportiert und versorgt sie mit Energie. Damit der Körper diese nutzen kann, brauchen die Zellen das Hormon Insulin, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Bei Typ-1-Diabetes des Hundes wird die Bildung und Ausschüttung des Hormones Insulin jedoch reduziert. Das ist problematisch, denn ist kein oder nur wenig Insulin vorhanden, reichert sich die nicht verwertete Glukose im Blut an und der Blutzuckerspiegel steigt. Das äußert sich wiederum durch verschiedene Symptome bei deinem Tier, wie beispielsweise verstärkter Durst oder Gewichtsabnahme. Diabetes ist eine chronische Krankheit, die in jedem Fall behandelt werden muss.

Frau mit Hund

Hundediabetes: Symptome schnell erkennen und behandeln

Du fragst dich, ob dein Vierbeiner vielleicht zuckerkrank ist? Zu den möglichen Symptomen von Diabetes beim Hund gehören vor allem:

  • vermehrter Urinabsatz (Polyurie)
  • vermehrtes Trinken (Polydipsie)
  • erhöhte Futteraufnahme (Polyphagie)
  • Gewichtsverlust trotz gutem Appetit
  • Teilnahmslosigkeit
  • allgemeine Schwäche
  • Linsentrübung im Auge (Grauer Star)

Weil diese Anzeichen recht unspezifisch sind und gerade zu Beginn leicht übersehen oder nicht als ernsthafte Erkrankung angesehen werden können, ist es besonders wichtig, den Hund stets sorgsam zu beobachten und Auffälligkeiten ernst zu nehmen. Wenn du bei deinem Tier eines dieser Symptome bemerkst, sollte unbedingt ein Tierarzt oder eine Tierärztin zur Abklärung aufgesucht werden. Denn wenn die Krankheit nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, kann es durch das Energiedefizit und dessen Folgen zu einer Stoffwechselentgleisung kommen, der sogenannten diabetischen Ketoazidose. Der Hund wird apathisch und schwach – ohne Behandlung kann das Tier daran im schlimmsten Fall sogar sterben. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto schneller wird deine Fellnase wieder vital und fit.

Hat dein Hund Diabetes? So erhälst du die Diagnose

Um Sicherheit und eine verlässliche Diagnose zu erhalten, führt der Weg auf jeden Fall in die Tierarztpraxis. Beim Tierarzt oder bei der Tierärztin wird eine Messung des Blutzuckerspiegels sowie eine Glukose-Messung im Urin durchgeführt. Darüber hinaus kann auch eine Messung von Fruktosamin stattfinden, denn dieser Wert ist ein Hinweis auf den Blut-Glukosespiegel der letzten ein bis drei Wochen. Häufig werden auch ein umfangreicher Gesundheits-Check-up zur Feststellung von Begleiterkrankungen sowie ein Ultraschall des Bauchraumes durchgeführt. So kann der Gesundheitszustand deines Hundes weitreichend untersucht werden, damit er schnellstmöglich die richtige Behandlung bekommt.

Diabetes beim Hund behandeln: schnell wieder gute Lebensqualität

Diabetes beim Hund lässt sich zwar nicht heilen, aber sehr gut behandeln. Ist die Therapie erfolgreich eingestellt, geht es vielen Hundepatienten mit den richtigen Medikamenten schon nach ein bis zwei Wochen deutlich besser. Nach vier bis sechs Wochen sollte sich auch bei einmal täglicher Anwendung länger wirksamer Insuline ein deutlicher Rückgang der Krankheitszeichen zeigen. Dann kannst du feststellen, wie sich das Allgemeinbefinden deines Hundes verbessert, er wieder normal frisst und trinkt und zunimmt. Wenn dein Hund zu Beginn der Erkrankung nachts für Urinabsatz raus musste, sollte er unter der Insulin-Behandlung wieder durchschlafen können – und somit auch du.

Tierärztin Dr. Christina Rüttinger von Boehringer Ingelheim Vetmedica weiß: „Zuckerkranke Tiere können grundsätzlich eine gute Lebensqualität haben. Wenn die Blutzuckerwerte richtig eingestellt sind, können Symptome wie vermehrter Durst oder nächtliches Wasserlassen deutlich reduziert werden. So können Hunde trotz Diabetes unbeschwert durchs Leben toben!“ Es empfiehlt sich, die Symptome gerade in den ersten Monaten nach der Diagnose genau zu beobachten und zu dokumentieren. Ein Diabetes-Tagebuch zu führen, kann bei den Kontrollterminen die Entscheidung zum weiteren Vorgehen erleichtern.

Hund

Fütterung und Routinen bei einem diabetischen Hund

Bei einem Diabetiker-Hund ist es ratsam, das Futter an die Bedürfnisse des Tieres anzupassen. Spezielles Diabetiker-Futter hilft, den Hund zu sättigen und den Blutzuckerspiegel konstanter zu halten. Bei der Wahl des richtigen Futters für deinen Partner mit der kalten Schnauze ist eine individuelle Beratung durch den Tierarzt oder die Tierärztin sinnvoll. Empfohlen wird, dass die Fütterung und die Insulin-Injektion miteinander verbunden werden. Wenn dein Liebling morgens gefressen hat, ist das der beste Zeitpunkt für die Insulinspritze. Auch wenn du deinem Hund nur einmal täglich Insulin spritzt, solltest du ihm zweimal täglich Futter geben. Die zweite Fütterung sollte 8 bis 10 Stunden nach der Insulingabe erfolgen.

Im Alltag sowie in der Therapie deines diabeteskranken Hundes ist es sehr hilfreich, eine tägliche Routine in den Abläufen zu etablieren. Dabei ist es sinnvoll, sich für Fütterung und Injektion genug Zeit zu nehmen. Feste Uhrzeiten für die Insulingabe und Konstanz in der Fütterung unterstützen dabei, deinen Hund fit zu halten. Auch Bewegung ist weiterhin wichtig für das Tier und sollte jeden Tag etwa im gleichen Rahmen ablaufen. Wichtig zu wissen: Bei intensivem Spielen wird vermehrt Zucker verbraucht und der Blutzuckerwert kann absinken bzw. kann es zu einer leichten Form der Hypoglykämie kommen.

Was ist Hypoglykämie?

Als Hypoglykämie bezeichnet man eine Unterzuckerung des Hundes. Dies kann zum Beispiel passieren, wenn du deinem Tier Insulin spritzt, der Vierbeiner allerdings nichts frisst. Hypoglykämien können mild und noch ohne merkliche Symptome verlaufen. Achte bei deinem Tier allerdings auf Anzeichen einer ernstzunehmenden Hypoglykämie wie:

  • Schwäche, Mattigkeit, Rückzugsverhalten
  • Schwanken, unsicherer Gang
  • Desorientiertheit, vermindertes Sehvermögen
  • Heißhunger
  • Muskelzittern
  • Krämpfe
  • Ohnmacht

Um den zu niedrigen Blutzucker auszugleichen, falls dein Hund noch ein gutes Allgemeinbefinden hat, kannst du ihm einen kleinen Snack oder etwas Zucker in Form von Honig oder Dextrose-Gel geben. Suche im Zweifel aber lieber schnellstmöglich deinen Tierarzt oder deine Tierärztin auf und gib deinem Tier bis dahin kein Insulin mehr.

Regelmäßige Tierarztbesuche sind bei einem an Diabetes erkrankten Hund grundsätzlich sehr wichtig und auffälliges Verhalten sollte stets ärztlich abgeklärt werden.

Mehr Information erhälst du auf: www.hund-mit-diabetes.de

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