Home Blog 43 verwahrloste Hunde aus leerstehendem Haus gerettet – ein erschütternder Fall von Tierleid

43 verwahrloste Hunde aus leerstehendem Haus gerettet – ein erschütternder Fall von Tierleid

❗️TRIGGER-WARNUNG: In diesem Text werden gravierende Fälle von Tieresvernachlässigung beschrieben sowie wird Bildmaterial verwahrloster Hunde gezeigt.❗️

Die Nachricht verbreitete sich in den letzten Tagen wie ein Lauffeuer: In einem leerstehenden Haus in Bad Iburg (Niedersachsen) wurden 43 Hunde in einem erschreckenden Zustand gefunden und gerettet. Verwahrlost, unterernährt und teilweise krank, hatten die Hunde vermutlich über Monate hinweg in dieser Hölle gelebt. Ein Fall, der Hundeeltern zutiefst erschüttert und uns als Gemeinschaft daran erinnert, wie wichtig es ist, hinzusehen und zu handeln.

Ein Albtraum inmitten von Deutschland

Die Hunde lebten in einem verlassenen Gebäude unter katastrophalen Bedingungen. Ohne ausreichend Nahrung und Wasser waren sie gezwungen, sich von Tapetenresten, Möbeln und sogar ihrem eigenen Kot zu ernähren. Ihr Fell war stark verfilzt, viele litten an schweren Entzündungen der Augen und Zähne, einige konnten kaum noch laufen. Manche Hündinnen waren tragend, was die Situation noch tragischer machte. Man kann sich kaum vorstellen, welches Leid diese Tiere tagtäglich ertragen mussten.

Bild der verwahrlosten Hunde
© Gut Aiderbichl

Rettung in letzter Minute

Glücklicherweise hatte ein aufmerksamer Bürger den Mut, das Veterinäramt zu informieren. Die Behörden handelten umgehend und konnten die Hunde aus dieser qualvollen Situation befreien. Sie wurden auf verschiedene Tierheime in der Region verteilt, um sie medizinisch zu versorgen und wieder aufzupäppeln. 20 der Hunde fanden auf Gut Aiderbichl Zuflucht, einer Einrichtung, die sich der Rettung und Pflege von Notfalltieren widmet. Dort werden sie nun mit Liebe, Geduld und den notwendigen medizinischen Behandlungen versorgt.

Collage aus 4 Bildern verwahrloster Hunde
© Gut Aiderbichl

Wie konnte es so weit kommen?

Fälle wie dieser werfen immer wieder die Frage auf, wie so etwas in Deutschland passieren kann. In unserem Land gelten eigentlich strenge Tierschutzgesetze, dennoch kommt es immer wieder zu dramatischen Missständen. Oft sind es überforderte Halter:innen, die mit der Anzahl ihrer Tiere nicht mehr zurechtkommen, oder Personen, die bewusst Tiere vernachlässigen. Die Kontrollen durch Veterinäramt und Polizei sind zwar punktuell vorhanden, aber oft fehlen die Kapazitäten, um frühzeitig eingreifen zu können.

Während potenzielle Adoptant:innen von Tierschutzhunden ausgiebig geprüft werden, gibt es für den Kauf eines Hundes aus der Zucht kaum solche Vorgaben. Sollte eine verpflichtende Eignungsprüfung für alle Hundehalter:innen eingeführt werden? Diese Frage wird immer wieder diskutiert – doch bislang gibt es keine einheitliche Regelung. Dabei könnte ein solcher Schritt dazu beitragen, dass Hunde nicht in falsche Hände geraten und besser versorgt werden. 

Collage aus 2 Bilder, wie die Hunde gerettet werden
© Gut Aiderbichl

Wer trägt die Verantwortung?

Noch ist unklar, wie lange die Hunde in diesem Zustand leben mussten und wer dafür verantwortlich ist. Die Ermittlungen laufen, und die mutmaßlichen Halter:innen müssen sich nun vor den Behörden verantworten. Der Fall zeigt aber deutlich, wie schnell Tiere in Leid geraten können, wenn sie ihrem Schicksal überlassen werden.

Wie können wir helfen?

Dieser Fall ist nicht nur eine Tragödie, sondern auch ein Weckruf für uns alle.

  • Hinsehen und handeln: Wer Missstände bemerkt, sollte nicht zögern, das zuständige Veterinäramt oder den Tierschutz zu informieren.

  • Tierheime und Organisationen unterstützen: Viele Einrichtungen wie Gut Aiderbichl finanzieren sich über Spenden. Jeder Beitrag hilft, geretteten Tieren eine zweite Chance zu geben.

  • Aufklärung und Verantwortung: Wir müssen weiterhin Bewusstsein dafür schaffen, dass Tiere keine Wegwerfware sind. Sie brauchen Liebe, Pflege und eine verantwortungsbewusste Haltung.

Ein zweites Leben für die Hunde

Dank des schnellen Eingreifens der Behörden und der aufopferungsvollen Arbeit der Tierschützenden haben diese 43 Hunde nun die Chance auf ein neues Leben. Sie müssen sich nicht mehr selbst überlassen, sondern werden endlich die Zuwendung erfahren, die sie so lange entbehren mussten.

Quellen: NDR: 43 verwahrloste Hunde aus leer stehendem Haus gerettet, 21.02.2025; heute.at: 40 Hunde fraßen Kot": Fall von Tierquälerei schockiert, 20.02.2025

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