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Silke
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Anzahl der Antworten 93
zuletzt 6. Okt.

Welpe Schnappt/beißt plötzlich und zieht die Lefzen

Hallo Zusammen, ich hoffe auf einen guten Rat :) Unser Bernersennenwelpe ist jetzt 20 Wochen alt. Vor ca. 2 Wochen fing er beim spazieren gehen an, mich von hinten anzuspringen und mein Bein mit seinen Pfoten zu umklammert. Dann beißt er in die Leine, lässt diese nicht mehr los, versucht an mir hoch zu springen und wenn er die Leine nicht im Mund hat Schnappt er richtig nach mir und hat auch schon zum Teil die Lefzen angehoben. Wir gehe normal mit Ihm spazieren, er kann abends frei laufen und mit nem Hundefreund toben. Zuhause wird auch normal mit Ihm gespielt und geübt und er hat seinen benötigten Schlaf. Es ist immer plötzlich das er das macht. Zu Hause ist er der liebste Hund, vor allem zu unseren Kindern. Seit zwei Tagen fängt er damit jetzt auch beim meinem Mann an. Heute hat er meinen Jackenärmel zerrissen weil er von jetzt auf gleich spielen/dominieren keine Ahnung was wollte. Und dann hat er mein Bein umklammert und das erste Mal angefangen zu rammeln. Mein Mann sagt, dass es sich hochgesteigert hat, weil ich mich beim ersten Mal nicht richtig durchgesetzt habe. Kann mir jemand sagen, was ich in der Situation machen kann? Er wiegt jetzt schon über 20kg, das Thema würde ich gerne schnell in den Griff bekommen. Herzlichen Dank Silke
 
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Kati
3. Okt. 09:37
Woran glaubst du denn? Dass ein Junghund einfach mal so aus Jux und Tollerei "austestet", ob er seine Menschen beissen darf? Weil man das halt so macht, wenn man seinen "Rang" im "Rudel" erhöhen will?
Ich denke, dass da ein Maßregeln durch den Hund erfolgt. Dazu muss man die Situation aber sehen! Was ich auch geschrieben hatte und deswegen zu Hilfe vor Ort geraten hatte. Und ja Hunde testen Grenzen. Wenn meine eigene Führung für den Hund nicht glaubhaft ist, testen sie noch mehr, wo die Lücken sind. Und Pubertiere sowieso. Hund das Hunde testen, ob man Menschen beißen darf ist jedem Welpenbesitzer klar, oder? Das hat aber alles nichts mit Ranggedöns und Weltherrschaft zu tun.
 
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Alexa
3. Okt. 09:39
Woran glaubst du denn? Dass ein Junghund einfach mal so aus Jux und Tollerei "austestet", ob er seine Menschen beissen darf? Weil man das halt so macht, wenn man seinen "Rang" im "Rudel" erhöhen will?
Klar testen Hunde 😂 Wie kleine Kinder.
 
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Miriam
3. Okt. 09:44
Ich sagte auch nicht, dass ein Leckerli intrinsische Motivation wäre. Bitte keine Strohmannargumente. Ich habe klar geschrieben, dass man anfangs extrinsische Belohnung über Leckerchen nutzen kann und die gemeinsame Aktivität und der Spaß die Bindung fördert und diese Bindung dann die intrinsische Motivation ist. Rangordnung hin oder her - ein Hund benötigt Führung. Und autoritäre Führung mit viel Kontrolle und wenig Wärme/Zuneigung ist nachweislich schlecht für Bindung und Vertrauen, sowie führt es zu auffälligem Verhalten bei Lebewesen (Mensch und Hund). Führungsstile, die moderate Kontrolle und viel Wärme/Zuneigung beinhalten haben sich bewiesen, indem sie Selbstbewusstsein, Kreativität und Bindung fördern. Und das generell in jeder Phase der Entwicklung.
 
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Miriam
3. Okt. 10:08
Ich habe gar nichts umgeschrieben oder angepasst, ich war nämlich gerade spazieren. ☺️Vielleicht hast du nicht richtig gelesen.
 
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Sylvi
3. Okt. 10:30
Ich danke euch für eure antworten! Es gibt viele Trainer, viele Arten, unterschiedliche Wege. Ich nehme Tipps auf und werde schauen wie es weiter geht. Heute Abend wollte ich mit ihm los, dann fing es direkt außerhalb des Hofes an. Dann habe ich es abgebrochen. Dann etwas später ist mein Mann mit ihm unterwegs gewesen und er hat nichts gemacht. Gerade eben zur kurzen Geschäftsrunde sind wir zusammen gegangen, der Hund bei mir an der Leine. Nix passiert. Ich vermute, da er heute den ganzen Tag wirklich Schlafen konnte, das es an mir liegt. Da fehlt wohl doch irgendwo Konsequenz/Führung/Liebe die mir bisher nicht aufgefallen ist. Ich werde die nächste Zeit die Dinge begutachten, hinterfragen und und Rückmeldung geben wenn ich den Grund heraus gefunden haben oder mir ein Trainer weiter geholfen hat.
Super Silke und danke für deine kleinen Rückmeldungen. Sehr gut das du jetzt noch genauer hinschaust 👍. Ich denke da hat sich ein wenig auch eine Angewohnheit durch eventuell Stress eingeschlichen bei ihm als Reaktion und dir als Team. Na klar brichst du sowas ab. Das tut dir ja schließlich weh und auch das darf dein Hund wissen. Dein Mann hat das bereits getan deshalb macht er es bei ihm nicht. Dein Hund spürt auch deine Verunsicherung. Ich denke die Kombi aus genauer hinschauen was braucht der Hund wirklich. Wann ist ihm etwas zu viel und vielen kleinen Pausen wird euch nach und nach helfen das abzubauen. Ich bin da sehr zuversichtlich das ihr das schafft. Ich freue mich schon auf die nächste kleine Rückmeldung und bin gespannt was du noch heraus findest. Denn genau dieses Reflektieren wird dir helfen da sicherer an die Sache ran zu gehen.
 
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Miriam
3. Okt. 10:33
Klar testen Hunde 😂 Wie kleine Kinder.
Ich finde, man sollte „testen“ aber klar definieren. Hunde probieren aus, welches Verhalten zu Erfolg führt und welches zu Misserfolg. „Trial and Error“ wird das genannt. Bringt ein Verhalten Erfolg, wird es öfter gezeigt. Bringt ein Verhalten Misserfolg, wird es eingestellt. Die Frage ist hier allerdings, welche Motivation hat der Hund, also welchen Erfolg erhofft er sich? Aufmerksamkeit? Ressource? Stressabbau? Hunde testen nicht, um jemanden zu ärgern. Das ist zu menschlich gedacht.
 
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Jochen
3. Okt. 10:40
Wurde ja schon viel geraten. Dein Hund erinnert mich stark an meine Neufundländerin, die war auch schnell gestresst und hat mit Übersprungshandlungen reagiert. Wenn ich deinen Tagesablauf lese, dann ist das zu viel. Besonders den Freilauf mit anderen Hunden würde ich genau betrachten, nicht nur, weil sie sicherlich körperlich überlegen ist. So wichtig der Kontakt zu anderen Hunden gerade in der Entwicklungsphase auch ist, musst du darauf achten, dass es „gutes“ ausgeglichenes Spiel ist und nicht zu lange läuft (weil es extrem fordernd ist, nicht nur körperlich) Also Leinen los und eine halbe Stunde „ballern“ lassen unbedingt vermeiden. Wichtig ist auch, keine Erwartungshaltung aufzubauen. Ich habe zB. jeden Tag an der gleichen Stelle im Wald ein Spielritual mit ihr gemacht. Dadurch entstand so eine große Erwartungshaltung, dass sie irgendwann vor Beginn hochgesprungen ist und mir in die Schulter gebissen hat (ich bin 1,9m). Leider hatte ich es dann erst gecheckt… Sehr sehr wichtig bei solchen Hunden ist, dass du genau bist, fängt von „sitz ist sitz“ an bis „kein respektloses Vorbeidrängeln an der Haustür“. Und -irgendjemand schrieb es schon- überprüfe dein Futter, eine Umstellung hatte bei uns damals auch viel geholfen. Viel Erfolg (und bei der Trainerwahl, bitte nicht den „Ansagertypus“)
 
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Claudia
3. Okt. 10:53
Er macht es auch nicht immer und egal wie gemütlich der Spaziergang ist, von jetzt auf gleich kommt das. Da sind mir bisher keine Anzeichen aufgefallen.
Das kenne ich von meinem auch. 3 Leinen und diverse Jacken zerfetzt...Ich habe damals immer einen Dummy oder Stoffkong mit langen Enden dabei gehabt und man merkt irgendwann, wann er gleich mit übersprung anfangen wird...in diesem Moment den Dummy zum Tragen geben. Mittlerweile reicht stehen bleiben Sitz machen lassen und wenn er sich beruhigt hat weiter gehen, langsam...
 
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Sylvi
3. Okt. 11:06
Was meinst du? Eine Decke anzutrainieren ist meiner Meinung nach eine Ruhe Übung? Du kannst aber gerne mal dein Wissen teilen
Ich bin auch ein großer Fan von Deckentraining. Aber das Training an sich ist erst mal noch keine Ruheübung. Das folgt erst wenn der Hund es gelernt hat auch entspannt auf der Decke zu bleiben. Hierfür hab ich jeden entspannten Moment auf der Decke ganz ruhig gelobt und sie sanft gestreichelt belegt mit einem Beruhigungswort. Eventuell meinst du soetwas mit Ruheübung. Aber ich bin da bei dir wenn ein Hund es gelernt hat auf die Decke zu gehen und sie als Sicherheits und entspannte Zone anzunehmen dann kann man davon sehr profitieren. Hierfür muss die Decke aber erst positiv aufgebaut werden. Wir nehmen sie überall mit hin und sobald ich sie auspacke sind meine beiden drauf und chillen. 😅
 
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Silke
6. Okt. 22:05
Hallo 🙂 also, ich habe mir Hilfe von unserem Nachbarn (der hat früher Hunde gezüchtet hat) geholt. Er hat mir gezeigt wie ich dann die Leinenführung machen soll. Er sagt das ist Rüpelhaftes verhalten. Und siehe da, ein paar Mal Richtungswechsel wie beim nicht an der Leine ziehen Training, einmal Sitz und die Brust zur Beruhigung streicheln und fertig. Nach ein paar Mal, macht er jetzt kaum noch anstanden, dass er mich so "angeht". Ich gehe zudem noch "gemütlicher" mit ihm spazieren, vllt war ich da wie oben erwähnt doch häufiger als ich dachte mit "Zeitdruck" im Nacken unterwegs. Er schläft nach wie vor. Ich mache aber bewusster kleine Trainingseinheiten am Tag. Jetzt ist es wieder ein entspanntes, schönes spazieren gehen. Man muss nur wissen wie 😊