Verhalten & Psychologie

Verfasser-Bild
Katrin
Anzahl der Antworten 1208
zuletzt heute 19:47

Wie wirken sich unsere Emotionen auf unsere Hunde und Hundebegegnungen aus?

Hunde sind Meister darin uns Menschen zu lesen. Sie sehen, riechen und fühlen unsere Angst, Anspannung und Unsicherheit die sich dann auf den Wuff überträgt und beeinflusst. Immer häufiger sehe und lese ich Geschichten von Hundehaltern wie sie teilweise richtig hysterisch werden wenn ihnen ein Fremdhund ,,zu nahe" kommt. Ganz egal ob neugierig oder bedrängend. Da wird geschrien, geschimpft, mit etwas geworfen oder gar getreten. Anders wie beim Angriff abwehren (einen richtigen Angriff, keinen der eventuell möglicherweise vielleicht unter bestimmten Umständen entstehen könnte wenn...) halte ich persönlich vieles für überzogen und durchaus ungünstig. Fremdhundekontakte lassen sich meiner Meinung nach nie 100%ig vermeiden. Deswegen war es mir wichtig das mein Hund damit umgehen kann. Ich gehöre wohl zu den entspannteren Hundehaltern die nicht auf Teufel komm raus unseren Bereich gegen jeden Eindringling verteidigt. Störungen beim Training sehe ich auch nicht so eng. Warum auch? Die wenigsten Hunde stellen eine Gefahr dar. Ich werde ja auch nicht hysterisch wenn mich mal jemand anrempelt oder trete im Geschäft jemanden gegen das Bein weil er kurz zu nahe kommt. Wie ist das bei euch? Gehört ihr zu den gechillten Hundehaltern? Wie reagiert ihr wenn ein Hund in euren Bereich eindringt? Kennt ihr auch so hysterische Halter? Was glaubt ihr bewirkt solch ein Verhalten beim Hund? Wie kann man sich die Emotionübertragung zu nutze machen? Wie immer nett und freundlich bleiben! Liebe Grüße Katrin J. und Suki
 
Verfasser-Bild
Chayenne
Anzahl der Antworten 6
zuletzt heute 16:28

Unsicherer Spaziergänger

Hallo liebe Fellnasenfreunde, unser kleiner Wall-E ist seit Oktober bei uns und mittlerweile knapp 10 Monate alt. Er ist zu und gekommen als er etwas 4 Monate alt war und der Anfang war schwierig. Seit er bei uns ist, ist er ein sehr unsicherer Hund. Er ist zwar auch sehr neugierig und die Neugier siegt auch meist über die Unsicherheit, doch sobald wir die Haustür verlassen ist er sich selbst zu viel, wie man so schön sagt. Draußen bewegt er sich nur sehr ungerne, bei Spaziergängen würde es ihm reichen, mal kurz vor die Tür zu gehen um sich zu lösen und wieder rein zu düsen. Allein im Wald fühlt er sich wohl und läuft auch prima an der Leine. In der Stadt, wo wir nunmal wohnen, aber auch in Parks oder ruhigen Wohngebieten möchte er einfach nicht an der Leine laufen. Er ist durch seine Umweltreize total abgelenkt, muss überall schnuppern, schauen, stehenbleiben, kann es nicht haben wenn jemand hinter uns läuft, fixiert alle Hunde und Menschen an, die uns entgegen kommen, verbellt andere Hunde, obwohl er beim Kennenlernen dann der freundlichste Geselle überhaupt ist. Dabei zieht er die Rute nicht ein, lediglich die Ohren sind immer gespitzt. Bei Regen, wenn die Umweltgeräusche noch lauter sind (durch nasse Straßen etc.) ist es am schlimmsten 🌧️ Dabei gehen wir beispielsweise morgens seitdem er bei uns ist dieselbe Runde. Natürlich ist sie über die Zeit etwas größer geworden, aber es ist schon lange nichts Neues mehr für ihn. Doch trotzdem gibt es Tage, an denen ich ihn nahezu hinter mir her ziehen muss, um überhaupt ein paar Meter zu machen. Mit Leckerchen in der Tasche läuft er aber wie eine Eins an der Leine, doch durch eine chronische Darmentzündung darf er nur wenige Leckerchen am Tag und bekommt sonst Nassfutter, was schwierig ist, unterwegs zu verfüttern 😅 Habt ihr Tipps, wie wir den kleinen Mann etwas sicherer bekommen und ihm beibringen, dass es völlig ungefährlich ist, wenn er mit Frauchen mal eine Runde durch den Park dreht? Vielen Dank im Voraus. Liebe Grüße, Chayenne
 
Verfasser-Bild
Jacqueline
Anzahl der Antworten 110
zuletzt heute 12:46

Mein Hund vertraut mir (in der Wohnung) nicht

Hallo liebes Forum! Das könnte jetzt ein bisschen länger werden... Sorry dafür! Ich wende mich hilfesuchend an euch, weil ich das Gefühl habe, dass - egal was ich tue - meine Hündin kein Vertrauen zu mir aufbauen kann. Wir haben Loni vor etwas über einem Jahr aus Bosnien zu uns geholt. Da war sie 7 Monate alt und kannte im Grunde von klein auf nur die Tierschutz-Orga, in der sie aufgewachsen ist. Sie war schon immer sehr misstrauisch Menschen gegenüber. Aber bei meinem Mann und mir taute sie schnell auf. Fremde sind aber heute noch schwierig. Sie ist nie aggressiv, lässt sich aber nicht streicheln. Leckerlis nimmt sie aber meist ganz vorsichtig. Jetzt zur Problematik: Ich bin eigentlich die einzige, die mit dem Hund erzieherisch arbeitet. Mein Mann geht zwar auch gassi und blödelt ein bisschen rum, aber die Erziehung bleibt bei mir. Wenn wir beide daheim sind, ist sie normal zu mir. Aber wenn er in der Arbeit ist und ich mit ihr allein daheim, habe ich immer das Gefühl, dass sie super misstrauisch ist. Fast ein bisschen ängstlich. Manchmal mag sie auch nicht fressen und verzieht sich irgendwo hin, sobald ich den Napf hinstelle. Da mach ich dann kein Tamtam draus. Frisst sie nicht, kommt der Napf eben wieder weg. Kein Thema. Anderes Beispiel: Ich hab ihr so ein Intelligenz-Futterspiel gekauft, weil sie eigentlich ziemlich ausgefuchst ist und ich dachte, vielleicht hat sie Spaß daran und ich kann ihr dieses ängstliche Verhalten in der Wohnung ein bisschen nehmen, indem sie mit mir was cooles spielt. Das erste Mal hat sie es dann bei meinen Schwiegereltern vorgesetzt bekommen. Mein Schwiegerpa hat es ihr gezeigt und sie fand es total cool und hatte sofort raus, wie es funktioniert und richtig Spaß daran! Da war ich aber nicht dabei. Jetzt hab ich es daheim mit ihr alleine auch spielen wollen. Und was ist passiert? Sie war von Anfang an skeptisch, ist drumrum geschlichen, hat dann 1 oder 2 Leckerchen gefunden und dann hat sie den Schwanz eingezogen und sich in ihr Körbchen verkrochen. Keine Chance mehr, dass ich sie animiere. Und wenn ich zu ihr hin bin, hat sie sich gleich unterworfen. Das ganze gilt wohlgemerkt NUR für die Wohnung! Draußen ist sie wieder ganz anders drauf und keine Spur von Misstrauen mir gegenüber. Ist mein Mann mit ihr alleine, ist sie ganz normal. Ich gehe 1x die Woche mit ihr in die Hundeschule. Und auch da: Ganz anders! Sie ist meistens "Klassenbeste" und alles klappt prima! Mir glaubt das auch immer keiner, wenn ich das erzähle. Aber mittlerweile bin ich wirklich traurig, weil sie eigentlich so ein toller Hund ist, super hört und ich mir echt viel Mühe gebe mit ihr. Aber dieses Verhalten zu Hause macht mich fertig 😥 Klar muss ich sie manchmal auch strenger ansprechen, wenn ihr Junghunde-Kopf mal mit ihr durchgeht. Aber das muss ja jeder mal... Und ich bin jetzt nicht körperlich oder aggressiv zu ihr. Und belohne natürlich auch ausgiebig, wenn sie was gut macht. Trotzdem hab ich das Gefühl, ich bin diejenige, die so viel Arbeit in den Hund steckt und die Quittung ist, dass sie mir misstraut. Ich bin momentan echt unglücklich und traurig und weiß nicht, was ich anders machen kann... Das letzte, was ich will, ist, dass sie Angst vor mir hat 😥 Hat jemand vielleicht hundepsychologische Erfahrung und eine Ahnung, was es mit diesem Verhalten auf sich hat? Ich bin für jeden Tipp dankbar 🙏